Der jüdische Pilger Solomon Shlumil aus Dreznitz (bei Strážnice/Straßnitz in Mähren, heutiges Tschechien) berichtete im Jahre 1607 n. Chr. aus Safet in Palästina folgendes:
»Selbst wenn wir den ganzen Tag im Gebetsschal und mit Tefillin (Gebetsriemen) auf unseren Plätzen stehen und Gott, unseren Herrn, vor den Gräbern der Gerechten anbeten und laut loben, kommt keinem von ihnen [den Goyim/sprich: Muslimen] in den Sinn, sich dem Ort zu nähern, an dem die Juden beten, oder, Gott bewahre, unser Gebet zu verspotten. Sie alle gehen ihren Weg und, dank Gott, öffnet niemand seinen Mund oder pfeift. Im Gegenteil, sie verhalten sich mit größtem Respekt an den Gräbern der heiligen Tanna’im [autoritativen jüdischen Gesetzeslehrer] und in den Synagogen. Sie entzünden Lichter auf den Gräbern der Rechtschaffenen und verpflichten sich, Öl für die Synagogen zu spenden. In den Dörfern Ayn Zaytūn und Meron stehen – wegen unserer Sünden – verlassene und verfallene Synagogen mit unzähligen Schriftrollen der Thora in den Bögen des Gesetzes. Die Muslime, die die Schlüssel halten, zeigen ihnen tiefen Respekt. Sie verehren sie und entzünden Lichter vor den Archen. Keiner von ihnen wagt es, sich den Schriftrollen der Thora zu nähern und ihnen Schaden zuzufügen.«
Quelle: Ya‘ari, Abraham. Iggerot Ereṣ Yisra’el. Tel Aviv: Gazit, 1943. / zitiert aus “… And the Ishmaelites Honour the Site”: Images of Encounters Between Jews and Muslims at Jewish Sacred Places in Medieval Hebrew Travelogues, von Daniel Boušek, ARCHIV ORIENTÁLNÍ 86, 2018, Oriental Institute (CAS), Prag, Seite 30, übertragen aus dem Englischen von Judentum-Islam-Blog
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